Im über 188'000 ha grossen Naturpark Verdon liegt die Gorges du Verdon, die Verdonschlucht. Sie wird auch oft als Grand Canyon du Verdon genannt. Sie beginnt nahe der Stadt Castellane und endet nahe Moustiers-Saint-Marie im Stausee Lac de Saint-Croix. Leider hat es zur Zeit sehr wenig Wasser und wir hatten nur wenig Zeit, darum hatte ich mich nicht gewagt, mit einem Kanu die Schlucht hoch zu paddeln. Ich wäre sowieso nicht weit gekommen mit meiner Kondition und meinen mageren Paddel-Erfahrungen. Da habe ich noch Entwicklungspotenzial!
Wir sind dann mit dem Car die schmale Pass-Strasse hochgefahren worden und haben von oben eindrückliche Fotos der tiefen Schlucht machen können. An einigen Stellen sind die Felsen bis zu 700 Meter hoch. Es gibt auch einen Wanderweg. Auf dem Plan sind 6 Stunden Wanderzeit ohne Ausstiegsmöglichkeit angegeben. Auch das ist ausserhalb meiner Möglichkeiten, sogar wenn ich genügend Zeit zur Verfügung hätte.
Unser Chauffeur hat alle die engen Kurven mehr oder weniger elegant gemeistert, er kennt seinen Car mit langem Radstand sehr gut! Die anderen Autofahrer waren mehrheitlich verständnisvoll, wenn das Ungetüm raumgreifend um die engen Kurven zu fahren kam.
Weiter ging es durch die sehr grüne und gut strukturierte provenzalische Landschaft. Mir gefällt es, wie hier die Flächen unterteilt sind von den dunklen Reihen der Zedern, die die Felder von den starken Winden schützen und die vielen Felder mit den Obstplantagen oder den grünen Weizenfeldern. Auch die schlanken Silhouetten der Zypressen gefallen mir sehr gut.
Schlussendlich sind wir in Moustiers Sainte Marie angekommen. Das ist eines der schönsten Dörfer Frankreichs und zu dieser Zeit noch nicht total von Touristen überlaufen. Hier wohnen ca. 720 Einwohner. Die romanische Kirche im Ort ist aus dem 12. Jahrhundert und oberhalb des Dorfes liegt auf einem Felsplateau die Kapelle Notre-Dame de Beauvoir aus dem 16. Jahrhundert.
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