Cavatore ist eine kleine Gemeinde im Piemont, ganz in der Nähe von Acqui Terme und nur eine knappe Stunde von Asti entfernt. Es ist hier ruhig, sehr ruhig, ausser wenn Nachbars Hunde bellen oder die Gänse aufgeregt schnattern. Beides zeigt an, dass jemand an den wenigen Häusern vorbeigeht. Hier scheint nie jemand aus Versehen vorbei zu kommen. Man weiss, wo man hin will und man weiss auch, wenn jemand kommt oder geht. Die soziale Kontrolle ist sicher recht hoch, was auch gut ist in diesem abgelegenen Winkel.
Eine Freundin hat hier ihr Haus mit Obstgarten und Rosenbeeten. Es ist schön in dieser sonnenverwöhnten Ecke des Piemont. Wir geniessen es, je nach Sonnenstand vor oder hinter dem Haus zu sitzen, zu lesen und Kaffee, Tee oder Wein zu trinken - je nach Tageszeit und Laune. Am Nachmittag, wenn das Wasser im Pool angenehme 22 Grad hat, schwimmen wir ein paar Längen und legen uns nachher auf die warmen Steinplatten zum trocknen.
Rund um uns herum hat es Wald und ein paar unbenutzte Wiesen. Manchmal sehen wir die Rehe gemütlich äsen. Die vielen Wildschweine zeigen sich nicht, es ist Jagdzeit und wir hören hin und wieder die Schüsse. Überall hat es Warntafeln weil die Schweinepest hier ausgebrochen ist und man wird gewarnt, ja nicht in die Nähe von Kadavern zu gehen. Als ob mir das in den Sinn käme! Allerdings hindert das auch etwas unsere Wanderlust - die Schweinepest und die Jagdzeit. Wir bleiben diesmal lieber auf der Strasse oder nehmen grad von Anfang an das Auto für eine Ausfahrt.
Reben und Wein
Hier in Cavatore werden Reben für den Dolcetto d'Acqui, einen Rotwein mit DOC Status angebaut. Hier darf auch der Schaumwein Alta Langa aus den Beeren von Spätburgunder und Chardonnay produziert werden. Ebenfalls darf hier der DOCG-Wein Barbera d'Asti erzeugt werden.
Acqui Terme
Diese Stadt hat heute fast 20'000 Einwohner*innen und ist wegen ihrer heissen, schwefelhaltigen Thermalquellen seit der Römerzeit bekannt. Eine der Quellen liegt direkt im Zentrum der Stadt. Acqui Terme war bis zum Ende des römischen Reiches sehr bekannt, weil ihre Quellen zu den Besten im Reich zählten. Nach dem römischen Reich kamen allerdings schwierige Zeiten auf die blühende Stadt zu. Heute zeugen noch einige schöne Gebäude in der Altstadt vom ehemaligen Ansehen und Reichtum von Acqui Terme.
Wir haben mit viel Vergnügen den grossen Markt im Zentrum der Stadt besucht und waren überrascht vom vielfältigen Angebot. Hier kann man alles bekommen, was man zum Leben braucht, und auch noch ein paar Dinge zusätzlich. Auch Gemüse, Obst und Pflanzen werden angeboten und die Auswahl an Käse, Fleisch und Fisch ist so reichlich, dass man sich fast nicht entscheiden kann. Wir haben wunderbare Tomaten, Zucchini und Auberginen für ein Ratatouille gekauft. Der Metzger hat uns prächtige Koteletten abgeschnitten und dem frischen Ziegenkäse kann ich sowieso nicht widerstehen.
Mit unserem etwas alten Brot habe ich noch Panzanella gemacht und dafür nur eine grosse, sehr reife Tomate und Schnittlauch aus dem Garten genommen. Das Rezept habe ich unter "Kochen, Hauptspeisen" gespeichert.
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Uschi (Donnerstag, 28 September 2023 07:26)
Liebe Elisabeth so schön. Bin gespannt was du noch alles erlebst oder kochst. Wünsche dir eine schöne Zeit. Lg Uschi