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Ballonfahren - ein Spektakel

Wir haben es wieder getan! Jawohl, mein Geburtstagsgeschenk war ein Gutschein für eine Ballonfahrt mit Stefan Zeberli. Das ist einfach unbeschreiblich schön, mit einem Ballon aufzusteigen und die Sonne zu begrüssen. Zwar heisst das jedes Mal quasi mitten in der Nacht aufzustehen und irgend wohin zu fahren, wo ein Ballon aufgeblasen werden kann. Meist ist das auf einem Fussballfeld irgendwo in einem Dorf im Toggenburg, es ist kalt, am Morgen um 6 Uhr in Nesslau. Leichter Frost liegt auf dem Feld und die Hände werden klamm beim Auspacken des riesigen Ballons. Zum Glück sind noch einige Männer dabei, sie packen mit an und ich kann einfach nur fasziniert zuschauen. Und dann ist der Ballon mit Luft und Hitze gefüllt, wir können in den Korb steigen, unser Helfer am Boden hält noch das Seil fest bis Stefan das Kommando zum abheben gibt. Und dann steigen wir auf: leise, sanft wie ein Lift schweben wir innert Kürze mehrere Meter über dem Feld und steigen fast unmerklich hoch in die Luft. Es ist so leise, nur das Zischen der Flamme über unseren Köpfen ist von Zeit zu Zeit zu hören und wir schweben "völlig losgelöst" über die Dörfer. Ein paar Minuten später sind wir schon auf knapp 2000 Metern und die Sonne kommt jeden Augenblick neben dem Säntis über den Bergkamm. Wir sind alle hin und weg vor Begeisterung. Und weil es so schön war, sinken wir ein wenig, fahren etwas weiter und gönnen uns nochmals einen Sonnenaufgang auf der anderen Seite vom Säntis. 

Gemütlich schweben wir Richtung Appenzell und bestaunen das Nebelmeer in den Tälern und die langsam erwachenden Dörfer unter uns. Über Appenzell sind wir wohl etwas zu nahe über den Hausdächern, jedenfalls können wir alles ganz genau beobachten und erkennen die Gassen und Häuser, welche wir bei einem Besuch vor ein paar Wochen entdeckt haben.

Nach knapp zwei Stunden müssen wir leider wieder zurück zur Erde und Stefan ist ein Meister in präziser Landung. Unter seiner Anleitung geht das Zusammenpacken des riesigen Ballons ruckzuck und dann gibt es wie immer einen kleinen Apero. Das ist Tradition unter den Ballonfahrern, dass man immer ein Glas Wein und ein paar Häppchen angeboten bekommt. Sie waren in den Anfängen nicht sehr gerne gesehen bei den Bauern und Landarbeitern. Wer so vom Himmel kommt kann ja Schaden anrichten und Seuchen bringen. Mit einem Glas Wein konnten sie aber die Landleute freundlicher stimmen und so hat sich das eingebürgert. "Gut Land" ist dann auch der Gruss der Ballonfahrer. Wir wären zwar gerne noch ein wenig länger oben geblieben! Aber das muss ja nicht das letzte Mal gewesen sein.

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