Gärtnern dieses Jahr war voller Herausforderungen, mehr als sonst in "gewöhnlichen" Gartenjahren. Der viele Regen hat meinen hoffnungsvollen Anfängen im Gemüsegarten massiv zugesetzt. Es war einfach zu kalt und zu nass und die Pflänzchen sind in einer Art Schockstarre stehen geblieben. Meine Kefen, welche im März so verheissungsvoll aus der Erde guckten, waren anfangs Mai noch praktisch gleich klein und an einen Ertrag war einfach nicht zu denken. Ich habe ende Mai eine Handvoll mickriger Schoten geerntet und dann die Stauden resigniert im Grüngut entsorgt. Sie waren so voller Pilze dass ich sie nicht mal kompostieren konnte.
Meine vielen Salatsetzlinge haben die Schnecken fast vollständig aufgefressen. Ich habe gesetzt und zwei Tage später war nichts mehr von dem Grünzeug zu sehen. So viele Schneckenkörner wie dieses Jahr habe ich in meinem Leben noch nicht gesät, es hat einfach nichts geholfen. Schnecken ablesen und in den Wald tragen, hat auch nicht geholfen. Es waren einfach zu viele!
Schon im Februar war das Wetter zum Teil so schön, dass es mich immer wieder in den Garten gezogen hat. Allerdings hat es ja auch übermässig geregnet und man musste immer wieder warten, bis das Wasser versickert war. In unserem Garten geht das relativ schnell, der Garten ist ganz leicht abschüssig, was in der Riedlandschaft von Vorteil ist. Ende Februar habe ich die ersten Fave-Bohnen gesteckt und auch schon ein Beet mit Kefen fertig gemacht. Weil es immer wieder recht kühl war, brauchten sie deutlich länger, bis sie die ersten grünen Spitzen aus der Erde streckten.
Ende März habe ich auch noch Kartoffeln gesetzt. Ich weiss, das ist etwas verwegen, aber die Kartoffeln waren schon recht ausgetrieben und ich hätte sie im Mai einfach wegwerfen müssen. Also konnte ich sie getrost auch schon in die Erde stecken. Wir werden sehen, was daraus wird.
Vom letzten Herbst stehen noch Zwiebeln und Lauch im Beet, etwas Winterspinat zeigt auch nochmals die ersten neuen Blätter und im Tomatenhaus und im kalten Treibbeet ist der erste Salat und die ersten zwei Kohlräbli gesetzt. Die Schnecken hatten schon ihre helle Freude am Grünzeug.
In den leeren Beeten habe ich so viel wie möglich Mulch verteilt und auch noch Phazelia und Lein gesät.
Und jetzt bin ich für einen Monat weg und der Garten ist sich selbst überlassen. Der Salat wird gegossen werden, aber sonst passiert nichts. Alle Beikräuter - allen voran der Girsch, können sich jetzt ungehindert breit machen und ich werde dann sehen, wie ich diesem allem wieder Herrin werde:-).
Nachdem mein Garten sich im April völlig ungestört hat entfalten können, habe ich mich jetzt im Mai wieder eingemischt. Ich habe gepflanzt und gesät und hoffe, dass jetzt das schöne warme Frühsommerwetter hilft, dass alles wächst und gedeiht. Die Blumen sind schon ganz üppig.